Nachwachsende Rohstoffe
Nachwachsende Rohstoffe werden sowohl zu Energiezwecken als auch für die stoffliche Verwertung genutzt. Die energetische Nutzung stellt die hauptsächliche Verwendung dar.
Verwendung nachwachsender Rohstoffe
Die Nutzung von Biomasse ist ein bedeutender Wirtschaftsfaktor geworden. Dabei gewinnt auch die stoffliche Verwertung an Bedeutung. Eine stoffliche Nutzung nachwachsender Rohstoffe bezieht sich hauptsächlich auf die Verwendung von Stärke, Zucker, biogene Öle und Fette, Fasern, Lignocellulose bzw. Holz und Proteine.
Landwirtschaftliche Rohstoffe
Die Flächennutzung für die Erzeugung von nachwachsenden Rohstoffen betrug im Jahr 2018 451 000 ha. Dies entspricht etwa 14 % der landwirtschaftlich genutzten Fläche Bayerns. Im Jahr 2018 wurden zur energetischen und stofflichen Verwendung auf rd. 356 000 ha der Ackerfläche nachwachsende Rohstoffe angebaut (rd. 17 % der Ackerfläche) und etwa 95 000 ha Grünland genutzt. Darin enthalten sind auf rd. 5 000 ha Dauerkulturen zum Anbau von Festbrennstoffen bzw. Biogassubstrate zur energetischen Nutzung (Kurzumtriebsplantagen, Miscanthus, Riesenweizengras, Durchwachsende Silphie), die auf Ackerflächen angebaut werden.
Blühmischungen und alternative Kulturen zur energetischen Nutzung nehmen (auf niedrigem Niveau) im Anbauumfang stark zu und bereichern Biodiversität und Landschaftsbild in der Kulturlandschaft. Dies gilt insbesondere für die bienenfreundliche Dauerkultur Durchwachsene Silphie, die ihren Anbauumfang innerhalb der letzten fünf Jahre verzehnfacht hat.
Rd. 91 % der für nachwachsende Rohstoffe verwendeten Fläche entfallen auf Energiezwecke, 9 % auf die stoffliche Nutzung.
Anteile an Anbau und Verwendung nachwachsender Rohstoffe in Bayern 2018 (Bayern insgesamt: 451 000 ha) – Schaubild 44 in höherer Auflösung
Rückläufig entwickelte sich der Rapsanbau für Biodiesel, der vor allem auf die stärkere Verwendung von Soja- und Palmöl für die Biodieselherstellung zurückzuführen ist. Bei der Verwendung für Biokraftstoffe ist zu berücksichtigen, dass die eiweißreichen Koppelprodukte des Kraftstoffs in die Tierernährung gehen und damit mittelbar durch die Erzeugung von Milch, Fleisch und Eiern der menschlichen Ernährung dienen und so die Importabhängigkeit der heimischen Landwirtschaft bei Eiweißfuttermitteln verringern. Rechnerisch entspricht dies über 50 % der verwendeten Fläche für Biokraftstoffe. Dadurch reduziert sich die tatsächlich für die Erzeugung von Biokraftstoffen (Biodiesel, Rapsölkraftstoff, Bioethanol) verwendete Fläche rechnerisch von 75 000 ha auf 36 000 ha.
Forstliche Rohstoffe (Holz)
Holz ist für die Wärmeerzeugung der wichtigste erneuerbare Energieträger. Als Scheitholz, Hackschnitzel oder in Form von Pellets wird Holz umweltschonend und mit hohen Wirkungsgraden verwertet. In Bayern werden im mehrjährigen Mittel rd. 7 Mio. Tonnen atro (absolut trocken) genutzt. Etwa die Hälfte davon wird, meist in Form von Scheitholz zur dezentralen Wärmeerzeugung in Haushalten eingesetzt. Die Gesamtmenge entspricht einem Primärenergieeinsatz von ca. 130 Petajoule. Erst ein Vergleich mit der äquivalenten Heizölmenge macht die Bedeutung von Holz deutlich: Die nachhaltige Nutzung der heimischen Wälder reduziert die Importabhängigkeit Bayerns um etwa 3,2 Mio. Tonnen Heizöl (zum Vergleich: Gesamtverbrauch Heizöl in 2016: 3,0 Mio. Tonnen).
Anbau und Verwendung nachwachsender Rohstoffe in Bayern 2018
Biogas | Biodiesel und Rapsölkraftstoffe | Stoffliche Nutzung | Bio- ethanol | Dauerkulturen | Gesamt | |
---|---|---|---|---|---|---|
Insgesamt (ha) | 330.000 | 63.000 | 41.000 | 12.000 | 5.000 | 451.000 |
davon Grünland (ha) | 95.000 | 0 | 0 | 0 | 0 | 95.000 |
davon Ackerfläche (ha) | 235.000 | 63.000 | 41.000 | 12.000 | 5.000 | 356.000 |