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Betriebsformen

Aufgrund von Standortunterschieden, ungleichen Betriebsgrößen und Verfügbarkeiten bei Arbeitskräften und Kapital sowie variierenden Bedingungen beim Produktabsatz sind die landwirtschaftlichen Betriebe vielfältig ausgerichtet. Die Aufbereitung der Buchführungsergebnisse nach Betriebsformen gibt einen Überblick über die Einkommensentwicklung in den hauptsächlichen Produktionsschwerpunkten.

Einkommenslage der Haupterwerbsbetriebe im WJ 2018/2019 nach Betriebsformen (Gewinn je Unternehmen) – Schaubild 21 in höherer Auflösung


 

Ergebnisse der Haupterwerbsbetriebe nach Betriebsformen im Wirtschaftsjahr 2018/2019

MerkmalEinheitAckerbauMilchviehSonstiger FutterbauVeredlungWeinbauSonstige Dauer-kulturenVerbund- betriebeInsgesamt
Anteil an der Gesamtheit%13,148,619,75,20,50,312,6100
Betriebsgrößeha LF72,0253,2860,7666,2812,0513,9477,9560,41
Vergleichswert€/ha LF750556619687(227)139681611
ArbeitskräfteAK/Betrieb2,341,771,571,822,731,931,701,81
dar. Familien-AKFAK/Betrieb1,341,571,421,561,571,291,461,50
Ackerfläche (AF)% LF86,844,266,194,9(8,7)48,686,964,9
ViehbesatzVE/ha LF(0,07)1,661,474,27001,601,51
Umsatzerlöse€/Unternehmen209.465202.144230.671387.264154.12871.923269.808225.783
Sonstige betriebliche Erträge€/Unternehmen66.18250.64856.95370.00729.132(23.818)68.74956.879
Materialaufwand€/Unternehmen77.51991.386147.396260.48232.94017.937170.816118.374
Personalaufwand€/Unternehmen18.3027.9286.0829.363(32.406)17.6257.2499.201
Abschreibungen€/Unternehmen33.81235.26630.97745.60217.48811.48233.97134.342
Sonstige betriebliche Aufwendungen€/Unternehmen77.86152.66660.75383.05347.466(35.534)75.10261.833
Gewinn€/ha LF9041.1556227994.092(877)596905
Gewinn€/FAK48.50039.22026.51233.96131.4639.45731.86636.583
Gewinn€/Unternehmen65.07461.51237.77152.99349.288(12.218)46.47354.696
Gewinnrate%23,524,313,211,626,413,013,819,3
Gesamteinkommen€/Inhaberehepaar85.61670.52052.68261.54777.93721.13167.14968.004
Änderung gegenüber 2017/2018: Gewinn%–10,0–21,2–19,0–22,018,3–53,12,5–17,0
Relativ zum Durchschnitt 2018/2019%1191126997902285100

Bei den spezialisierten Milchviehbetrieben (rd. 49 % der Haupterwerbsbetriebe) kam es im Wirtschaftsjahr 2018/2019 zu Gewinneinbußen von durchschnittlich 21 %. Im Vorjahr erzielte diese Betriebsgruppe aufgrund der günstigen Produktpreisentwicklung bei Milch und Rindern das bislang beste Wirtschaftsergebnis. Im WJ 2018/2019 gingen die Umsatzerlöse um durchschnittlich 2 % gegenüber dem Vorjahr zurück. Außerdem fielen die sonstigen betrieblichen Erträge im Mittel um 6 % niedriger aus, obwohl die Erträge aus den Prämien für umweltgerechte Agrarerzeugung deutlich höher waren. Ausschlaggebend für den Gewinnrückgang war auch ein höherer Materialaufwand, hauptsächlich eine Folge der gestiegenen Kosten beim Futtermittelzukauf. Höhere Abschreibungen und Mehrkosten für Treib- und Schmierstoffe trugen ebenfalls zum Gewinnrückgang bei.

Bei den sonstigen Futterbaubetrieben (rd. 20 % der Haupterwerbsbetriebe) gingen die Gewinne um durchschnittlich 19 % zurück. Diese Betriebsgruppe konnte ihre Umsatzerlöse auf dem Vorjahresniveau halten. Die sonstigen betrieblichen Erträge fielen etwas niedriger aus, obwohl die Erträge aus den Prämien für umweltgerechte Agrarerzeugung für diese Betriebsgruppe an Bedeutung gewannen. Auch hier konnte der Gewinneinbruch vorwiegend auf den höheren Materialaufwand zurückgeführt werden, der sich aus den gestiegenen Kosten beim Zukauf von Tieren, Futtermitteln, Treib- und Schmierstoffen ergab. Außerdem lagen die Abschreibungen über dem Vorjahresniveau, ebenso die Unterhaltskosten.

In den spezialisierten Ackerbaubetrieben (rd. 13 % der Haupterwerbsbetriebe) fiel der Gewinn im Durchschnitt um 10 % niedriger aus als im Vorjahr. Maßgeblich für den Gewinnrückgang waren geringere Umsatzerlöse (–2 %) und ein höherer Materialaufwand. Bei Getreide, Ölsaaten und Kartoffeln konnten die Ackerbaubetriebe im Mittel deutlich höhere Erlöse erzielen. Beim Verkauf von Zuckerrüben und Feldgemüse kam es zu spürbaren Umsatzeinbußen. Zusätzlich wirkten sich die höheren Kosten für Treib- und Schmierstoffe gewinnmindernd aus.

Bei den Verbundbetrieben (rd. 13 % der Haupterwerbsbetriebe) lagen die Gewinne im Durchschnitt leicht über dem Vorjahresergebnis. Diese Betriebsgruppe erreichte ähnlich hohe Umsatzerlöse wie im Vorjahr. Die Kosten für den Tierzukauf gingen zurück, während die Kosten für Futtermittel im gleichen Umfang anstiegen. In den Verbundbetrieben erhöhten sich die Abschreibungen im Mittel um 8 %. Der Pachtaufwand stieg deutlicher als in den übrigen Betriebsgruppen um durchschnittlich +1.777 € (+9 %) auf 21.108 € je Unternehmen.

Den spezialisierten Veredlungsbetrieben sind in Bayern 5 % aller Haupterwerbsbetriebe zuzurechnen. Im Durchschnitt dieser Betriebsgruppe gingen die Gewinne gegenüber dem Vorjahr um 22 % zurück. Diese Betriebsgruppe erwirtschaftete im Mittel 88 % ihres Gesamtumsatzes aus der Schweinehaltung. Im WJ 2018/2019 lagen die Umsatzerlöse aus der Schweineproduktion nahezu auf dem Vorjahresniveau. Der Pachtaufwand stieg um durchschnittlich 1.617 € (+9 %) auf 19.565 € je Unternehmen. Der Gewinnrückgang ergab sich vorwiegend aus den erhöhten Materialkosten als Folge der gestiegenen Kosten für Futter und der Mehrkosten bei den Treib- und Schmierstoffen. Außerdem erhöhten sich in den Veredlungsbetrieben die Abschreibungen.