Preisentwicklungen
Die Erzeugerpreise für landwirtschaftliche Produkte verzeichneten im Berichtszeitraum einen Preisanstieg von knapp 3 %. Bei den tierischen Produkten (–1 %) gingen vor allem die Milcherzeugerpreise (–6 %) und die Rinderpreise (–6 %) deutlich zurück. Positiv entwickelten sich die Schweinepreise (+7 %) und die Preise für Geflügel (+5 %). Deutliche Preissteigerungen gab es bei den pflanzlichen Produkten (+10 %). Besonders bei Futtergerste (+13 %) bzw. Kartoffeln (+55 %) legten die Erzeugerpreise zu. Negativ entwickelten sich hingegen Tomaten (–25 %) und Obst (–10 %).
Deutlich angestiegen sind in den vergangenen zwei Jahren die Preise für landwirtschaftliche Betriebsmittel (+6 %). Weit überdurchschnittlich stiegen die Preise für Heizstoffe (+14 %) und Treibstoffe (+9 %) sowie für Veterinärleistungen (+14 %). Preislich stabil blieben hingegen Pflanzenschutzmittel. Unterdurchschnittlich stiegen die Preise für Fahrzeuge u. a. Zugmaschinen (+4 %).
Entwicklung der Erzeugerpreise landwirtschaftlicher Produkte und der Einkaufspreise für landwirtschaftliche Betriebsmittel in Deutschland
Erzeugnis | Indizes (2015 = 100) 2018 | Indizes (2015 = 100) 2019 | Veränderung zum Vorjahr 2018 (%) | Veränderung zum Vorjahr 2019 (%) |
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Landwirtschaftliche Produkte insgesamt | 109,0 | 111,6 | 0,4 | 2,4 |
Pflanzliche Produkte zusammen | 112,3 | 111,6 | 10,4 | –0,6 |
Tierische Produkte zusammen | 106,9 | 111,6 | –5,3 | 4,4 |
Landwirtschaftliche Betriebsmittel | 103,8 | 105,6 | 3,8 | 1,7 |
Im längerfristigen Vergleich weisen die Betriebsmittelpreise deutlich höhere Steigerungsraten auf als die Produktpreise (vgl. Schaubild 10).
Entwicklung der Erzeugerpreise landwirtschaftlicher Produkte und Einkaufspreise landwirtschaftlicher Betriebsmittel in Deutschland (1991 = 100) – Schaubild 10 in höherer Auflösung
Der Preisindex für Nahrungsmittel (einschließlich alkoholfreie Getränke) lag im Berichtszeitraum leicht über der allgemeinen Inflationsrate, vgl. Übersicht zur Entwicklung der Preisindizes für Lebenshaltung. Vor allem Speisefette und Speiseöle, Fisch, sowie Obst wurden deutlich teurer.
Entwicklung der Preisindizes für Lebenshaltung
Erzeugnis | Indizes (2015 = 100) 2018 | Indizes (2015 = 100) 2019 | Veränderung zum Vorjahr 2018 (%) | Veränderung zum Vorjahr 2019 (%) |
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Verbraucherpreisindex insgesamt | 103,8 | 105,3 | 1,8 | 1,4 |
Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke | 106,0 | 107,2 | 2,3 | 1,1 |
Verkehr, u. a. Kraftstoffe | 105,2 | 106,5 | 3,2 | 1,2 |
Wohnungsmiete, Wasser, Strom und Brennstoffe | 103,0 | 104,9 | 1,8 | 1,8 |
Entwicklung ausgewählter Preisindizes für die Lebenshaltung in Deutschland (1991 = 100) – Schaubild 11 in höherer Auflösung
Auch wenn die Lebensmittel im Berichtszeitraum zur Teuerung beitrugen, wird die inflationsdämpfende Wirkung der Nahrungsmittelpreise besonders bei einem längerfristigen Vergleich deutlich.
Während die Nahrungsmittelpreise von 1991 bis 2019 jährlich um durchschnittlich etwa 1,8 % stiegen, lag die Steigerungsrate bei den Verbraucherpreisen insgesamt im Mittel 2,2 % höher.