Geförderte Projekte
EU-Schulprogramm
Zum Schuljahr 2017/2018 wurden das EU-Schulfruchtprogramm und die EU-Schulmilchbeihilfe in das EU-Schulprogramm überführt. Seitdem erhalten bayerische Kinder über das EU-Schulprogramm nicht nur kostenlos Obst und Gemüse, sondern zusätzlich seit 1. Februar 2018 auch pure Milch, Buttermilch, Joghurt, Quark und Käse.
Im Schuljahr 2018/2019 profitierten 77 % aller bayerischen Kindergartenkinder und 97 % der Grundschulkinder in 7 966 Schulen und Kindergärten vom Programmteil Obst und Gemüse. Damit bekamen zuletzt 724 628 Kinder kostenlos einmal pro Woche Obst und Gemüse. Am Programmteil Milch und Milchprodukte nahmen im Schuljahr 2018/2019 50 % aller bayerischen Kindergartenkinder und 22 % der Grundschulkinder in 4 047 Schulen und Kindergärten teil. Damit kamen zuletzt 277 996 Kinder in den wöchentlichen Genuss von kostenlosen Milchprodukten.
Alle Produkte werden von 725 zugelassen Lieferanten, vom Direktvermarkter bis zum Lebensmitteleinzelhändler, direkt in die Kindergärten und Schulen geliefert. Über die Hälfte davon liefern beide Produktgruppen.
Ökoprodukte werden zunehmend zum Schwerpunkt des EU-Schulprogrammes: So wählen Schulen zu 48 % Obst und Gemüse und zu 71 % Milch und Milchprodukte in Bio-Qualität. Die Kindergärten entscheiden sich zu 66 % bei Obst und Gemüse und zu 77 % bei Milch und Milchprodukten für Bio-Ware.
Insgesamt wurden vom Freistaat in den Schuljahren 2017/2018 Landesmittel in Höhe von 3,2 Mio. € und 2018/2019 von 5,1 Mio. € zur Verfügung gestellt. Zusammen mit den EU-Mitteln in Höhe von jeweils 10,3 Mio. € für 2017/18 und 12,2 Mio. € für 2018/2019 konnte in diesen beiden Schuljahren frisches Obst, Gemüse und Milch und Milchprodukte im Wert von 30,8 Mio. € an Kinder verteilt werden. Allein im Schuljahr 2018/2019 entsprach dies über 25,1 Mio. Portionen Obst und Gemüse und alleine 5,0 Mio. Portionen Milch. Die TU München evaluiert das Programm. Im ersten Zwischenbericht wurde die derzeitige Strategie als zielführend bestätigt um Kindern ein gesundes Essverhalten und Wertschätzung für unsere Lebensmittel nahezubringen.
Entwicklung des Schulobst- und Schulgemüseprogramms in Bayern (Teilnehmende Einrichtungen) – Schaubild 6 in höherer Auflösung
Schülerunternehmen „Essen was uns schmeckt“
Ziel des Projektes ist die Unterstützung von Schulen mit Klassen der Jahrgangsstufen sieben bis 13 mit bis zu 4.500 €, wenn sie ein Schülercafé aufbauen oder erweitern, um dort regelmäßig eine gesunde Verpflegung anzubieten. Das 2002 initiierte Programm wird von den regionalen Vernetzungsstellen Kita- und Schulverpflegung vor Ort fachlich begleitet. Seit Einführung des Förderprogrammes wurden bereits 267 Schülerunternehmen gegründet.
Ernährungsprojekte der Verbraucherverbände
Das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (StMELF) arbeitet beim Thema Ernährungs- und Verbraucherbildung mit ausgewählten externen Partnern zusammen, die neutrale und verlässliche Informationen frei von kommerziellem Interesse bieten.
Der VerbraucherService Bayern e. V. (VSB) führte im Jahr 2018 das Thema „Regionale Lebensmittel – nah natürlich selbstgemacht“ aus 2017 fort. In 2019 lautete der Themenschwerpunkt „Darm gut. Alles gut“ – Informationen zur Darmgesundheit.
Die Verbraucherzentrale Bayern e. V. setzte in 2018 ihren Schwerpunkt auf das Thema „Vermeidung von Lebensmittelverschwendung“ und präsentierte die fachlichen Inhalte mit einer dazu entwickelten Ausstellung, die u. a. auf Verbrauchermessen präsentiert wurde. Im Rahmen einer Medienresonanzanalyse, die erstmalig im zweiten Halbjahr 2018 für die Serie „Hätten Sie´s gewusst“ durchgeführt wurde, wurden 299 Beiträge mit über 82 Mio. potentiellen Lesern/Hörern ausgewertet.
Das StMELF stellte der Verbraucherzentrale Bayern e. V., dem VSB und dem Deutschen Hausfrauen-Bund e. V. im Jahr 2018 insgesamt rd. 887.000 € zur Verfügung.
Angebote von Verbraucherzentrale Bayern e. V. und VerbraucherService Bayern e. V. mit Teilnehmerzahlen im Jahr 2018
Angebotsart | Verbraucherzentrale Bayern e.V. | VerbraucherService Bayern e. V. |
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Ernährungsbildung (Vorträge/Multiplikatorenschulungen/Angebote in Schulen und Kitas: | ||
Erreichte Teilnehmer/innen | 15.954 | 30.483 |
Anzahl der Veranstaltungen | 631 | 1.290 |
Ernährungsinformation (Ausstellungen, Infostände, Messen, Aktionstage): Erreichte Verbraucher/innen | 25.980 | 29.600 |
Ernährungsberatung (Einzelberatung): erreichte Verbraucher/innen | 867 | 478 |
Internetkontakte | 852.261 | 117.107 |
Newsletter-Abonnenten | 6.462 | 18.780 |
Ausgegebene Faltblätter Ernährung | 10.676 | 10.000 |
Interviews mit Medienvertretern | 478 | 11 |
Veröffentlichte Presseberichte zur Ernährung | 129 | 109 |
Erlebnisorientiertes Projektlernen Grundschule – „Landfrauen machen Schule“
Ziel dieses Projektes ist es, Kindern die Grundlagen einer gesunden Ernährung näherzubringen und sie zu mündigen Verbrauchern zu machen, die wissen, worauf es bei Auswahl, Lagerung und Verarbeitung von Lebensmitteln ankommt. Die Kinder erleben, woher die Lebensmittel kommen, lernen ihre Inhaltsstoffe kennen und erfahren, was sie „wert“ sind.
An 62 bayerischen Schulen in 44 Landkreisen wurden im Jahr 2019 insgesamt 4 771 Kinder erreicht. Dabei nehmen Schülerinnen und Schüler aller Jahrgangsstufen an den Grundschulen und Förderschulen am Projekt teil. Projektträger ist das Bildungswerk des Bayerischen Bauernverbandes. Durchführende sind die Ernährungsfachfrauen des Bayerischen Bauernverbandes, die fachlich und methodisch durch die Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten geschult werden. 51 Ernährungsfachfrauen und 64 Bauernhöfe arbeiten mit den Kindern in einer Lerneinheit in der Schule und auf einem landwirtschaftlichen Betrieb. In den Jahren 2018 und 2019 stellte das StMELF für dieses Projekt jährlich rd. 115.000 € Haushaltsmittel zur Verfügung.
Auch das Programm Erlebnis Bauernhof des StMELF zeigt Schüler/innen der zweiten bis vierten Jahrgangsstufe der Grundschul- und Übergangsklassen sowie aller Jahrgangsstufen der Förderschulen auf einem Bauernhof, wie Landwirtschaft funktioniert und Lebensmittel erzeugt werden.